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Der Stephansdom

Der Stephansdom

Der Stephansdom ist eines der berühmtesten Wahrzeichen Wiens und oft das Motiv für Postkarten und Bilder jeder Art. Die Kirche zu St. Stephan hat eine lange Geschichte und nicht immer war das Gebäude so beeindruckend wie heute. Der Anfang war bescheiden. St.Stephan entstand durch einen Vertrag zwischen dem Passauer Bischof und dem Babenberger Markgraf Leopold IV. Die romanische Kirche war damals noch außerhalb der Stadtmauern. Innerhalb der Mauern lag nur die heute noch bestehende Ruprechtskirche.

Der Dom hat seine heutige Gestalt im Laufe des 14.Jahrhunderts durch den gotischen Umbau erhalten. Die Finanzierung erfolgte zu einem großen Teil durch das Wiener Bürgertum. Unter dem Habsburger Rudolf dem Stifter, der unter anderem auch die Wiener Universität gründete,
erfolgte eine Intensivierung des Umbaus. Unter ihm erfolgte auch der Beginn der Lösung vom Bistum Passau, dem Wien damals noch angehörte. Das Prunkstück des neuen Doms sollten die 2 hohen Türme werden. Doch nur der Südturm erreichte seine volle Höhe von ca. 137m. Warum der zweite Turm nach der Hälfte beendet wurde, dazu gibt es verschiedene Legenden:

1) Nach der Errichtung des Südturms wurde klar, dass das
Fundament zu schwach sei. Um einem Einsturz vorzubeugen wurde der 2.
Turm niedriger gebaut

2) Den Wiener Bürgern ging das Geld aus und so wurde beim 2. Turm gespart.

3) Mitte des 15. Jahrhunderts neigte sich die Gotik ihrem Ende zu. Die Wiener wollten nicht mehr in dem alten Stil weiterbauen

4) Der Sage nach ging der Werkmeister Hans Puchsbaum einen Pakt mit dem Teufel ein, um den Nordturm in nur einem Jahr fertigstellen zu können. Diese Bedingung hatte der Dombaumeister ihm gestellt, damit Puchsbaum seine Tochter Maria ehelichen dürfte. Als Gegenleistung war es Puchsbaum untersagt bis zur Fertigstellung den Namen eines Heiligen zu sagen. Eines Tages, als er gerade am Turm arbeitete ging seine Geliebte Maria über den Domplatz und im Überschwang der Gefühle rief er nach ihr: "Maria, Maria !". Damit hatte er den Pakt mit dem Teufel gebrochen und dieser erschien augenblicklich am Turm und warf ihn in die Tiefe. Da der Teufel beim Bau des Turms seine Hände im Spiel hatte, wurde er nicht mehr weitergebaut und ist bis heute unvollständig.

Als
gotisches Bauwerk hatte der Dom in späteren Jahrhunderten nicht immer einen leichten Stand. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Dom in einem schlechten Zustand und wurde im Laufe vieler Jahre renoviert und konserviert. Am Ende des 2. Weltkriegs erlitt der Stephansdom ein Schicksal wie viele Gebäude zu dieser Zeit in Wien. Einige Gebäude am Stephansplatz wurden im April 1945 von Plünderern angezündet. Durch Funkenflug wurde der Nordturm entzündet. Das Feuer griff auf den Dachstuhl über und dieser brach ein. Dadurch wurde auch ein Großteil der Innenausstattung zerstört.

Wieder waren es die Wiener, die in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg auch beim Aufbau des Doms halfen. So wurden die Arbeiten am Dom bereits
1952 vollendet und mit der Lieferung einer neuen Pummerin, der großen Glocke im Nordturm gefeiert. Bis heute ist das Läuten der Pummerin zuSilvestern eine Tradition, genau wie der Donauwalzer den ganz Österreich zu Beginn des neuen Jahres tanzt.

Im und um den Stephansdom gibt es viele Kleinigkeiten, die mit Sagen und Geschichten verbunden sind. Einige wenige möchten wir hier vorstellen:

O5: Rechts vom Haupteingang, dem Riesentor, ist in den Sandstein der Schriftzug O5 eingraviert. Dieses Zeichen wurde vom österreichischen Widerstand in den Dom geritzt. Das O ist ein O und der Fünfer steht für den 5. Buchstaben E. OE steht für Österreich.

Brotlaib und Maßstab: Links vom romanischen Riesentor sind in der Wand 2 Metallstäbe eingelassen und ein Kreis eingraviert. Diese dienten als Richtwert für die Lange von Waren und die Größe von Brotlaiben. So konnte jedermann feststellen, ob er genügend Ware für sein Geld bekommen hat. War ein Laib zu klein, dann kam der Bäcker vor Gericht und im Falle der Verurteilung kam es zum sogenannten Bäckerschupfen. Der Bäcker wurde zur Strafe in die Donau geworfen.