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Wiens erstes Hochhaus - Hochhaus in der Herrengasse

Wiens erstes Hochhaus – Hochhaus in der Herrengasse

Hochhaus Herrengasse

Wiens erstes Hochhaus befindet sich in der Herrengasse 6-8 in unmittelbarer Nähe zur Hofburg und zum Stephansdom. An dieser Stelle stand bis zum Jahr 1913 das Palais Liechtenstein, welches unter anderem den bekannten Bösendorfersaal beheimatete. Ludwig Bösendorfer hatte in der ehemaligen Reitschule des Palais einen Konzertsaal geschaffen, der allgemein wegen der wunderbaren Akkustik geschätzt wurde.

Wer schon durch die Herrengasse spazierte wird sich nun zu Recht denken: Hochhaus habe ich dort keines gesehen.

Und in der Tat ist das Hochhaus von unten nicht als solches zu erkennen. Zum Einen wurde nur ein Teil des Gebäudekomplexes als Hochhaus gebaut und zum anderen geht das Hochhaus ab dem 12. Stock treppenartig zurück und ist dadurch von der Straße nicht zu erkennen. Wer also heute einen Blick auf das Hochhaus möchte, der muss entweder einen Kirchturm (zB Minoritenkirche) besteigen oder versucht vom Museumsplatz (7. Bezirk vor dem Museumsquartier) einen freien Blick auf das Hochhaus zu finden.

Es dauerte vom Abriss des Palais Liechtenstein 1913 knapp 20 Jahre bis mit dem Bau begonnen wurde. Das Hochhaus war – so wie jede Neuerung im Wiener Stadtbild – von Beginn an umstritten. Den einen war ein Hochhaus ein Affront gegenüber dem Altstadtensemble, den anderen war der 18. stöckige Bau nicht hoch genug. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff des "Hochhauserl" für das Hochhaus in der Herrengasse. Die Umsetzung war ein Prestigeerfolg der christlich-sozialen Regierung im "Roten Wien". Es dauerte bis nach dem 2. Weltkrieg, um mit dem Wiener Ringturm ein "sozialdemokratisches Hochhaus" in Wien zu erbauen.

Der Bau war damals sehr modern, sowohl hinsichtlich Wohnungsgröße, wie auch Ausstattung. So gab es zentrale Heizungsanlage, Elektroherde, etc. Dies führte dazu, dass vor allem Schauspieler und Bohemians zu Beginn in das Hochhaus einzogen (z.B. Paula Wessely). Die beiden letzten Stockwerke sind eine Glaskonstruktion und beherbergten zu Beginn ein Restaurant. Angeblich wohnt derzeit der Herausgeber des Wochenmagazins "Profil" Christian Rainer in den beiden Stockwerken.

inspiriert zu diesem Artikel durch dieses Bild von Robert Lender im 3. Vienna Photowalk und die Kurzausstellung zum Hochhaus Herrengasse, welche sich in Schaufenstern im Erdgeschoss des Komplexes (gleich beim U-Bahnaufgang) befinden.